Luftaufnahmen
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt

Die vorliegenden Fotografien stammen von der Niedersächsischen Verwaltung für Landentwicklung (NVL, früher Niedersächsisches Landesverwaltungsamt NLV), einem Teilbereich des Landesamtes für Geoinformationen und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) und sind zwischen 1969 und 1988 entstanden. Sie zeigen die Gebiete rund um das VW Werk in Salzgitter, einen Bereich des Großraumes Hannover sowie Peine, Königslutter/Frellstedt und Königslutter/Lelm aus der Vogelperspektive.

Um Aufnahmen aus der Vogelperspektive von Landabschnitten oder Objekten zu machen, wurden verschiedenste Anstrengungen in der Geschichte der Fotografie unternommen. Im Mittelpunkt des Interesses stand seit Ende der 1850er-Jahre die Fotografie aus einem Heißluftballon heraus. Erste Luftbilder machte der französische Fotograf Nadar 1858 von einem Fesselballon aus. Die ältesten bekannten deutschen Luftbilder stammen aus der Mitte der 1880er-Jahre von Hugo Freiherr vom Hagen (1856–1913), Leutnant bei der Berliner Luftschiffer-Abteilung, der aus dem Korb von Fessel- und Freiballons fotografierte.

Die fotografische Aufzeichnung aus der Luft dient einerseits dazu, Einzelaufnahmen von bestimmten Objekten zu machen, und andererseits um systematisch ein größeres Gebiet zu erfassen. Während die Luftbildfotografie anfangs eher im militärischen Bereich angewendet wurde, interessierten sich ab etwa 1920 zunehmend auch Naturwissenschaftler für die neue Technik.

Die 1960er-Jahre, in denen auch einige der vorliegenden Aufnahmen entstanden sind, waren geprägt von den großen Infrastrukturprojekten in der jungen Bundesrepublik. Nicht nur für Autobahnen und Straßen, Eisenbahnen und Wasserwege, sondern auch für Pipelines und Hochspannungsleitungen lieferten Luftaufnahmen und Luftbildmessungen ein Maximum an Informationen und brauchbare Planungsgrundlagen. Seit den 1970er-Jahren gewannen neue Betätigungsfelder immer größere Bedeutung: Umweltschutzthemen rückten sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene in den Vordergrund. So wurden immer häufiger Infrarot-Aufnahmen erstellt, die der Dokumentation von Umweltschäden dienten und für Vegetationsstudien und Umweltverträglichkeitsprüfungen nützlich waren. Gleichzeitig gewannen die Digitalisierung und die elektronische Verarbeitung von Daten eine immer größere Bedeutung.

Noch heute stellt die Luftbildfotografie eine wesentliche Grundlage zur Erstellung von Karten. Auf und mit Geodaten lassen sich Abfragen, Analysen und Auswertungen für unzählige raumbezogene Fragestellungen aus allen Bereichen von Verwaltung, Wirtschaft und Forschung durchführen. [cm]