Archiv des Autors: drg_admin

Braunschweiger Spuren der Vergangenheit
Dorothea Rieck

Statement: Braunschweiger Spuren der Vergangenheit

Als Braunschweigerin verfolge ich nicht nur die aktuelle Lebenssituation in unserer Stadt.
Ich halte gerne Motive fest, die einer Veränderung weichen sollen.

 

Biografie

geboren 1950 in Braunschweig

Vor 8 Jahren habe ich die Faszination des Fotografierens entdeckt.
Meine Motive suche ich viel in der Natur.
Durch das Fotografieren habe ich gelernt meine Umwelt, die Natur und meine Stadt bewusster wahrzunehmen.
Neben dem Fotografieren arbeite ich ehrenamtlich in der Kulturredaktion von Radio Okerwelle und berichte über das kulturelle Geschehen in Braunschweig.

Ausgewählte Ausstellungen

2015 Torhaus am Botanischen Garten, Braunschweig
2013 Hospizarbeit Braunschweig e.V.
2012 Anwaltskanzlei: Hohmann, Uhde, Staats, Braunschweig
2009 Brunsviga, Braunschweig
2008 Klosterkirche Riddagshausen, Braunschweig

www.dorothea-rieck.de

Braunschweig – Touristische Entdeckung einer Stadt
Gerrit Elshof

Statement: Braunschweig – Touristische Entdeckung einer Stadt

Im Oktober und November 2015 war ich aus beruflichen Gründen für wenige Wochen in Braunschweig. Die Zeit habe ich ebenso mit der fotografischen Entdeckung der städtischen Landschaft Braunschweigs verbracht als auch mit einem Besuch des Museums für Photografie.

Im Rahmen dieser städtischen Entdeckungsreise ist mir in Braunschweig das Zusammenspiel zwischen historischen bzw. historisiert wieder aufgebauten Gebäuden im Innenstadtbereich („Traditionsinseln“) auf der einen und den sachlichen Nachkriegsbauten auf der anderen Seite aufgefallen. Diese sich im Stadtbild ergänzenden Positionen habe ich versucht in einer Bilderserie einzufangen. Für die historischen Bauwerke nutzte ich anschließend eine Schwarz-Weiß-Konvertierung der digitalen Bilder, um das historische/historisierte Flair noch zu verstärken. Die Farbbilder, der eigentliche Schwerpunkt meiner Serie, setzen den schwarz-weißen Bauwerken die Schönheit und Banalität des alltäglichen Lebens, der Alltagsarchitektur, der alltäglichen Strukturen und ihre bunten Details entgegen. Die farbigen Bilder fangen den Erholungswert grüner Kleingärten und das Ferienversprechen von Wohnwagen ein.

Im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen im regionalen Gedächtnis ist mein Blick der oberflächliche Blick von Außen auf die Stadt Braunschweig.

Biografie

geboren 1970 in Münster

Ausbildung zum Bankkaufmann
Studium der Mathematik
seit 1999 Software-Entwickler und Produktmanager
Im Rahmen dieser Tätigkeit besuchte Gerrit Elshof 2015 die Stadt Braunschweig.

Als Fotograf ist Gerrit Elshof Amateur-Fotograf und Autodidakt, im Selbststudium erarbeitet er sich die Grundlagen der Fotografie und der Strukturierung von Bildinhalten anhand von Lehr- und Fotobüchern. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Fotografie ist die Farbfotografie, städtische Landschaften und Landschaften in der Tradition der New Topographics.

On my way
Iris Selke

Statement: On my way

Die Stadt Braunschweig und ihre Region, was macht die Stadt und den Kreis aus?

Das Schloss, die Parks und der Dom bilden eine herausragende Architektur und haben hohen Wiedererkennungswert. Aber auch stimmungsvolle Landschaften und Momente sind Motive, die mich zum Nachdenken anregen.

Die Fotoserie On my Way ist eine der drei Fotoarbeiten, die in Braunschweig und der Umgebung in den letzten Jahren bis in die Gegenwart entstanden sind und fortlaufend entstehen. Auf meinen Fahrten in der Region fotografiere ich immer wieder aus dem fahrenden Auto heraus. Die Landschaft und Motive verändern sich, mal einzigartig wie in Salzgitter der Schacht Konrad I oder beliebige Strassenaufnahmen. Durch die sich wiederholende Einfassung der Motive durch das Autofenster, kommt fast schon ein vertrauter heimischer Charakter auf.

Die Fotoserie On my way ist nicht abgeschlossen; jeden Monat kommen neue Motive hinzu.

 

Biografie

geboren 1966 in Bielefeld
lebt und arbeitet in Braunschweig

2003 Meisterstudium an der HBK bei Marina Abramovic abgeschlossen
2002 Diplom an der HBK Fotografie bei Prof. Dörte Eißfeldt, Film bei Prof. Birgit Hein
1998 Austauschstudentin „The School of the Art Institut of Chicago“, USA
1997 Studium Performance bei Marina Abramovic
1996 Studium Fotografie bei Prof. Dörte Eißfeldt, Performance bei der Butoh-Tänzerin Prof. Anzu Furukawa, Film bei Prof. Birgit Hein
1995 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) in der Grundklassen Mara Mattuschka
www.irisselke.de

 

Mattierzoll
Yvonne Salzmann

Statement: Mattierzoll

Die deutsche Wiedervereinigung

Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 distanzierte sich die Regierung der DDR zunächst von Überlegungen zu einer deutschen Wiedervereinigung. Die wirtschaftliche und politische Lage in der DDR wurde jedoch zunehmend instabil. Bei der Volkskammerwahl im März 1990 gab die Bevölkerung der DDR ein deutliches Votum für eine Wiedervereinigung Deutschlands ab. Die Bundesrepublik und die DDR unterzeichneten in der Folge zwei Staatsverträge, die die innenpolitische Wiedervereinigung regelten: der Vertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion und der Einigungsvertrag. Die außenpolitischen Aspekte regelte der „Zwei-plus-Vier-Vertrag“. Mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 trat die deutsche Wiedervereinigung in Kraft.

(Quelle: www.1989.dra.de; Webseite des Deutschen Rundfunkarchivs)

Mattierzoll

In den frühen Morgenstunden des 12. November 1989 schwingt ein Mann mit Mütze und Parker auf westlicher Seite der DDR-Grenze bei Mattierzoll (Landkreis Wolfenbüttel) eine weiße Fahne.

Um 7.58 Uhr ist es soweit: Ein ostdeutscher Bautrupp öffnet nur drei Tage nach dem Mauerfall in Berlin den Metallzaun auch an jenem Grenzabschnitt, der seit Sommer 1953 die Menschen in Ost und West – zunächst durch Stacheldraht, später durch Mienen, Selbstschussanlagen und Zaun – schmerzlich getrennt hatte.

Wie bin ich zu diesem Thema gekommen?

Nach einer spontanen Wanderung im Grenzgebiet Mattierzoll am 3. Oktober 2014, war mir schnell klar, dass ich hier mein Thema für die Ausstellung Das regionale Gedächtnis gefunden hatte. Geschichte hautnah. Vom Museum für Photographie in Braunschweig sind es ca. 30 Kilometer bis zum ehemaligen Grenzübergang Mattierzoll. Ein Katzensprung – einfach Glück gehabt!?

Als ich dort fotografierte, sind mir die Gedanken an Vergangenes plötzlich noch einmal besonders nahe gegangen. Es waren nicht die Reste des Zaunes, nicht der betonschwere ehemalige Wachturm und auch nicht die Überreste der Betongrenzwege. Es passierte, als ich in Veltheim bei Hessen auf der Anhöhe stand und den Blick gen Norden (in den „Westen“) richtete. Ich stellte mir die bewaffneten Grenzbeamten, die Zäune und die Nähe zur Freiheit vor. Da habe ich das erste Mal im Ansatz erahnt, was es bedeutet haben musste, in dieser unmittelbaren Nähe zur Grenze zu leben. Luftlinie gefühlt keine 1000 Meter Entfernung – Freiheit, so nah und doch so fern. Das hat mich sehr berührt.

Und dann habe ich mich gefragt, wie es möglich sein konnte, dass in diesem Land, im 20. Jahrhundert, solche menschenrechtsverletzenden Dinge passieren konnte, dass Menschen erschossen wurden, weil sie aus dem vorhandenen System ausbrechen wollten, dass Misstrauen und Bespitzelungen an der Tagesordnung waren und Fluchtversuche durch Verrat vereitelt wurden. Dass es Erpressungen und Folter gab und Menschen mitunter jahrelang in Gefängnissen einsaßen, nur weil sie andersdenkend waren.

Dass dies alles in dieser Form und in dieser unmittelbaren Nähe möglich war – das empfand ich als absurd. Und mit diesen Gedanken stand ich dort oben am Rübenrand und war sehr betroffen – auch nach dieser langen Zeit.

Biografie

Jahrgang 1965

1985   Abschluss der Fachoberschule Gestaltung
Autodidaktin
2009   Aufnahme in den BBK Braunschweig
2012   Mitglied im Museum für Photographie Braunschweig
Seit 2010 freiberuflich als Fotokünstlerin tätig

Auszeichnungen

2014   Bildungspreis Allianz für die Region -Erhalt eines Sonderpreises im Bereich Jugendliche mit dem Projekt ‚blind date‘
2013   Förderstipendium des Freundeskreis Bildender Künstler Braunschweig ‚being human – Menschsein‘
2011   Preisträgerin Nationaler Förderpreis Jugend und Zukunft der ERGO Stiftung ‚Bewegte Bilder – Bilder bewegen‘ ein Fotokunstprojekt mit Jugendlichen

Ausgewählte Ausstellungen

2015
Gruppenausstellung Museum für Photographie, Braunschweig
Jahresausstellung BBK Braunschweig, raumLABOR
Gruppenausstellung Johannesburg, ‚Young Collectors Galerie‘, Südafrika
Einzelausstellung, ‚Wir sind auch nur Menschen‘ Bildungszentrum Wolfenbüttel, Foto- und Filmdokumentation mit Insassen aus der JVA WF
2014
Gruppenausstellung, ‚Natur und Mensch‘, Rathausscheune, St. Andreasberg
Einzelausstellung/ Wanderausstellung, ‚Zwischenwelten‚ Galerie der Braunschweigische Landessparkasse, Wolfenbüttel
2013
Einzelausstellung, Stipendiatenausstellung ‚being human-Menschsein‘ BBK Torhausgalerie, Braunschweig
Einzelausstellung, ‚Lara‘, Kunstverein Burgwedel – Isernhagenartclub e. v., Alter Park Burgwedel
Einzelausstellung, ‚zero degré‘, Orangerie, Cachan/ Paris, Frankreich

31=1 Salzgitter. Eine Stadt sucht ihren Jubel
Thomas Blume

Statement: 31=1 Salzgitter. Eine Stadt sucht ihren Jubel

„Was wird mit uns geschehen, wenn alle Orte untergehen, an denen wir unsere Zeit verbracht haben?
Wir werden sie neu erfinden müssen und auch unser früheres Leben wird sich in eine Erfindung verwandeln.
Es wird eine Spielerei des Gedächtnisses sein, mehr nicht.“                                                                A
ndrzej Stasiuk

Salzgitter, wo ich geboren wurde, ist eine zutiefst unspektakuläre Stadt, die seinem Besucher auf den ersten Blick vor allem ihre rohe und verwahrloste Seite zeigt.
31 Stadtteile ergeben eine Stadt, zersiedelt im östlichen Teil Südniedersachsens. Keine gewachsene Infrastruktur, Provinzmetropole und großes Dorf. Tageabbau und Stahl beherrschten in der Vergangenheit das Leben, Stahl tut es noch heute.

Meine Bilderserie passt sich der Zersiedelung der Stadt an. Die 31 einzelnen Fotos aus allen Stadtteilen stellen ein Beziehungssystem untereinander her, die ein verbindendes Element haben: Salzgitter. Mir gefiel der Gedanke, ein ungeschminktes Alltagsgesicht einer Stadt zu zeigen, deren unschöne Seiten man scheinbar nicht mehr wahrnimmt. Ich wollte endlich einmal etwas machen, was Marketingbroschüren über Städte oft auslassen. Nicht die Sehenswürdigkeiten stehen dabei im Vordergrund, sondern das Dazwischen, die nüchternen Lücken, das allzu oft Übersehene. Gerade die vermeintlichen Schmuddelecken und unsanierten Flecken einer Stadt waren mir lieb, aber auch das oftmals unfreiwillig Komische, weil sich gerade an diesen Stellen und Plätzen zeitliche Überlagerungen ablesen lassen.

 

Biografie

Thomas Blume, geboren 1967, Bibliothekar & Journalist. In der Fotografie Autodidakt, dabei dem Dokumentarischen verpflichtet.

Wald-Mystik
Helge H. Paulsen

Statement: Wald-Mystik (Harz 2015)

Der Wald ist ein Ort des regionalen Gedächtnisses. Durch Märchen, Legenden und Sagen, die sich regional unterscheiden, lernen wir als Kind den heimatlichen Wald kennen. Er ist ein Wunsch- und Schreckensort zugleich. Die Fotografien zeigen hier einen unnatürlichen Wald, einen phantastischen, einen bunten, einen bedrohlichen. So wie die Geschichten gefärbt sind, die um ihn ranken. Die Phantasie ist das Werkzeug des Waldes, denn seine Mystik entsteht aus dem „nicht genau zu wissen“, aus dem „nicht genau zu erkennenden“. Wer schon mal einen nächtlichen Waldspaziergang gemacht hat, kann dies nachvollziehen. Wir projizieren in dieses Ungewisse unsere Ängste und Geschichten hinein, das lässt den Wald so spannend werden. Hexen, Kobolde und Trolle sind Bewohner des Waldes, weil der Wald früher unbeherrschbar schien und das dunkle Triebhafte in ihm wohnt.

Vielleicht könnten wir es auch nicht ertragen, dass er uns einfach ignoriert. „Die Neutralität der großen Natur (in Berg, Meer, Wald und Wüste) gefällt, aber nur eine kurze Zeit: nachher werden wir ungeduldig: ‚Wollen denn diese Dinge gar nichts zu uns sagen? Sind wir für sie nicht da?’“ [Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, Zweiter Nachtrag: Der Wanderer und sein Schatten]. Deshalb erfinden und erinnern wir uns der Natursagen, weil wir so mit ihm indirekt kommunizieren können.

Der Wald ist auch ein Erholungsort. Nicht umsonst haben die deutschen Romantiker ihn verehrt und zum Mittelpunkt ihrer Kunst gemacht. Er ist der Gegenpol zur industrialisierten Stadt, in der alles funktionieren und befahrbar sein muss. Die Natur, die Berge, die Wälder, die See, all diese haben eine heilende Wirkung auf uns. In Anbetracht ihrer Schönheit verlieren oftmals unsere Probleme ihre Größe. Die Natur ist das Gegenteil von dem Unnatürlichen, also vom Künstlichen. Die Kunst und somit auch die Fotografie ist die künstliche Wiedergabe der Natur, des Objektes. Dies wird in diesen Fotografien durch die künstliche Lichtfarbgebung nochmals unterstrichen. Fotografie ist immer ein subjektiver, künstlicher Abdruck des Gesehenen. Sie ist eine Kunst, die vom Apparat und Benutzer bestimmt wird. Denn so wie wir in den dunklen Wald blicken und uns Geschichten ausmalen, so betrachten wir auch Fotografien.

 

Biografie

Helge H. Paulsen, Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Kunst & Kultursoziologie an der Universität Hannover, Abschluss Diplom Sozialwissenschaftler [Fachgebiet: Kunst /Kultursoziologie]
2013  Veröffentlichung der Dissertation: Die Position des David Wojnarowicz – Eine kunstsoziologische Verortung der US-Postmoderne
seit 2014 als selbständiger Fotograf, Publizist und Kunstsoziologe tätig
www.artpromotor.com

 

Osterspaziergang
Jörg Hennings

Statement: Osterspaziergang

Zu Fuß vom Schloss Wolfsburg zum Museum für Photographie Braunschweig am Ostersonntag 2015:
Ohne fotografische Vorgaben, die Bilder sollten dem Geiste eines Spaziergangs entsprechend auf mich zukommen [„…und nichts zu suchen / das war mein Sinn“, J.W. von Goethe, „Gefunden“].
Deren Umsetzung musste jedoch wieder sehr konzentriert erfolgen, da unlöschbar. Der Kontaktbogen ist Bestandteil der Arbeit und Dokumentation des walking acts als deren erster Teil.

Biografie

Geb. 1972, lebt in Wolfsburg

Mitgliederausstellung
2013, „In Serie“, Museum für Photographie Braunschweig

Nominierten-Ausstellungen
2006 Schömberger Fotoherbst
2014 arti, Kunstpreis für Wolfsburger Künstler, „Das haut mich um“, Kunstverein Wolfsburg

Einzelausstellung
2014, „Lichtfänger“, Raum für Freunde, Kunstverein Wolfsburg

Alt-Neu-Architektur (Fortführung)
Andreas Bormann

Statement: Alt-Neu-Architektur (Fortführung)

Das Thema der steten und ständigen Veränderungen findet sich auch in den Erscheinungsweisen der Architektur, ihrer Schönheit, Konstruktion und Funktion. Ich blicke hier auf eine der vielen Arten dieses notwendigen Wandels und konzentriere mich dabei auf die Begegnung Alt-Neu in der Architektur in Braunschweig. Dieser Wandel findet im öffentlichen Wesen und im Privaten, mit und ohne Architekten, verborgen oder auffällig, laut oder leise seine Form.
Ich möchte mit meinen Fotos die – mehr oder auch weniger – komplexen formalen wie auch inhaltlichen, bezaubernden oder ernüchternden Begebenheiten zum Ausdruck bringen. Dabei versuche ich, Achtung aufzubringen für die Vielfältigkeit der Erscheinungen und deren unterschiedlich ausgeprägte Beziehungsfähigkeit.

 

Biografie

Andreas Bormann, 1964 geboren in Hannover, 1990–2001 Architekturstudium, Fotoassistenz an der TU, Gasthörer an der HBK im Bereich Fotografie, 1994–2004 Dozent für Fotokurse an der VHS Braunschweig, seit 2002 Freie Fotografie (Architektur, Veranstaltungsdokumentation, Kunst)

Seit 1994 bis 2015 regelmäßige Beteiligung an den Mitgliederausstellungen im Museum für Photographie Braunschweig
1998 Fotoausstellung Braunschweiger Profile
2000 Jahreskalender der TU Braunschweig
2007 Fotoausstellung bei O.M. Architekten in Braunschweig
2008 Wanderausstellung „Low-Budget-Häuser“ der Architekturkammer Niedersachsen
2015 Fotoausstellung Braunschweig Alt-Neu-Architektur in der Graphischen Werkstatt Hinz & Kunst

 

Der hundertjährige Augenblick
Timo Hoheisel

Statement: Der hundertjährige Augenblick

In meiner Fotoserie „Der hundertjährige Augenblick“ aus dem Jahr 2013 beschäftige ich mich mit der Identität Braunschweigs.
Die meisten Aufnahmen zeigen einen spezifischen Ort in Braunschweig. Zu sehen sind z.B. die Auguststraße 21, der Bürgerpark oder eine Bootsfahrt auf der Oker.
In jeder der Aufnahmen verschmelzen die Vergangenheit und die Gegenwart Braunschweigs mit Hilfe einer (digitalen) Doppelbelichtung unmittelbar miteinander. Dabei habe ich eine historische Aufnahme aus dem Stadtarchiv genommen und diese mit einer meiner eigenen Fotografien kombiniert. So konnte ich beide Epochen visuell miteinander verbinden. Dem Betrachter wird so ermöglicht, beide Fotografien – die eine Zeitspanne von ca. 100 Jahren auseinander liegen – gleichzeitig wahrzunehmen.

Biografie

Timo Hoheisel, 1980 geboren in Wolfenbüttel, seit 2011 hauptberufliche Arbeit als freischaffender Künstler mit fotografischen Schwerpunkt, seit 2012 Eröffnung Atelier Hoheisel, seit 2013 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig; Studiengang Freie Kunst bei Asta Gröting und Dörte Eißfeldt.

 

Fotodokumentation zur Standortentwicklung der Volkswagen Financial Services AG
Roberta Bergmann

Statement: Fotodokumentation zur Standortentwicklung der Volkswagen Financial Services AG

Seit 2014 dokumentiere ich fotografisch die Standortentwicklung der Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) in Braunschweig. Dies mache ich im Auftrag der Volim GmbH, einer Tochtergesellschaft der VW FS AG.

Das Areal ist in der Vergangenheit heterogen und diskontinuierlich entwickelt worden. Einerseits dominiert der sukzessiv gewachsene Komplex von Volkswagen Financial Services große Teile des Areals. Der Komplex umfasst buchstäblich viele andere Flächen und Gebäude, die an mehreren Straßenzügen in unterschiedlichen Entwicklungs- und Bebauungsepochen entstanden sind. Gebrauchtwagenhändler wechseln sich dort mit Kleinbetrieben des KFZ-Handwerks ab. Glaser, Werbetechniker, ein Metallbaubetrieb und eine TÜV-Station lassen sich genauso finden, wie kleinere Bürogebäude, vereinzelte Wohnhäuser, Garagen und sogar eine Schule. Und obwohl es sich um ein hochverdichtetes Areal handelt, finden sich selbst leerstehende Gebäude.

Die Volkswagen Financial Services AG unterteilt seine derzeitige Fläche in drei Standorte (A, B, C): Standort A ist die Gifhorner Straße 57 mit derzeit fünf Gebäudekomplexen; Standort B ist die Gifhorner Straße 28, die Schmalbachstraße 6, der Käferweg 1,3 und 4 und die Porschestraße 12 mit derzeit 13 Gebäudekomplexen, darunter einem Parkhaus und einer Kita; und Standort C mit der Schmalbachstraße 1, 5 und 7 mit derzeit 13 Gebäudekomplexen, vom jüngst errichteten zeitgemäßen Konferenzcenter, über Bürokomplexe, bis hin zu ehemaligen Speditionslagerhallen, die inzwischen zu Büroräumen und zum Dienstwagencenter ertüchtigt worden sind.

Einige Büroflächen bestehen aus sogenannten Modulbauten, das sind temporäre, modulare Büroflächen, die schnell auf- und abzubauen sind und eine Interimslösung darstellen, um allen MitarbeiterInnen einen lokalen Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Ausgehend von einer visuellen Bestandsaufnahme des Geländes (Status Quo ab 2014) ist geplant, die Veränderung und Weiterentwicklung des Geländes und des Standortes der Volkswagen Financial Services AG am Stammsitz in Braunschweig über einen längeren Zeitraum fotografisch zu begleiten und zu dokumentieren.

Biografie

Roberta Bergmann, 1979 in Nordhausen geboren, hat an der HBK Braunschweig studiert und 2005 mit Auszeichnung & Diplom abgeschlossen. Sie ist freiberufliche Designerin, Künstlerin und Fotografin. Sie schreibt und gestaltet Bücher, ist Teilhaberin der Ateliergemeinschaft Tatendrang-Design mit eigenem Ladengeschäft in Braunschweig und einer weiteren Filiale in Hamburg. Außerdem lehrt sie im Bereich Gestaltung. Sie ist Mitglied der KSK, der VG Wort und VG Bildkunst. Roberta Bergmann lebt und fotografiert in Braunschweig.
www.robertabergmann.de