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Nordbad
Andreas Gießelmann

Statement: Nordbad

Im August 2015 bekam ich von der Stadt Braunschweig die Möglichkeit zur Dokumentation des Nordbades.

Das Bad war Deutschlands erstes Europabad, gebaut nach dem Konzept: funktional, kostengünstig, einfach, in Flachdachbauweise. Technik und Bausubstanz wurden auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt. Die Bauzeit betrug 14 Monate, Kosten 1,4 Millionen DM.

Erster Badetag war der 21. August 1969. Von diesem Tag an bis zur Schließung wurden 3,3 Millionen Gäste gezählt. Am 21. Juni 2014 bestand Jule Gießelmann als letztes Kind im Nordbad den Freischwimmer.

Letzter Badetag war der 29. Juni 2014, woraufhin das Bad als architektonische Hinterlassenschaft seinen ursprünglichen Zweck verlor und für mich fotografisch interessant wurde.

Trotz Diskussion über das städtische Bäderkonzept ist eine anderweitige sinnvolle Nachnutzung des Nordbades durch die Stadt Braunschweig in Planung.

In Rückbesinnung auf analoge Technik und als Bezug zur einstigen Fotostadt Braunschweig wurden die Schwarz-Weiß-Aufnahmen als Direktabzüge vom Mittelformatnegativ angefertigt.

Biografie

Andreas Gießelmann, geboren 1972 in Bad Oeynhausen, lebt seit 2009 in Braunschweig, fotografiert seit seinem 12. Lebensjahr.
Seit 2008 ist der fotografische Schwerpunkt der urbane, speziell industrielle Verfall. Autodidakt.

 

Der mystische Harz
Gerhard Schneider

Statement: Der mystische Harz

Fels-Ensembles, früher kaum zu sehen, weil waldumstanden, erscheinen innerhalb weniger Tage in ihrer mystischen Präsenz und werden auch wieder in ein paar Jahren vollkommen im Wald „verschwinden“; ein rhythmischer Prozess.

Biografie

Gerhard Schneider, geboren 1957, lebt im Hamburger Umland und im Harz und fotografiert seit Anfang der 1970er-Jahre bis heute vornehmlich analog mit Schwerpunkten in der Landschaftsfotografie und bei der Suche nach den Fotos, die im Betrachter eine Geschichte entstehen lassen, einen Film imaginieren lassen.

 

Der Hafen Braunschweig
Dieter Rixe

Statement: Der Hafen Braunschweig

Der Braunschweiger Hafen, eröffnet im Mai 1934, ist der größte Containerhafer im norddeutschen Binnenland.

Der Mittellandkanal ist eine Verbindung vom Rhein über den Dortmund-Ems-Kanal nach Osten zur Elbe mit dem Elbe-Havel-Kanal. Diese Wasserstraße entwickelte sich mit dem Hafen Braunschweig auch zu einem wichtigen Warenumschlagplatz zur Küste, nach Bremerhaven und Hamburg.

Der Ort Hafen ist mehr als nur Teil eines Verkehrsweges. Er ist für mich seit Jahren ein vielfältiges Wahrnehmungsangebot von offenen räumlichen Konstellationen. Neben feststehenden Gebäudekomplexen wie Speichern, Lagerräumen und Silos kann der Hafenbesucher vielfältige, sich ständig verändernde Raumsituationen erleben: temporäre Anhäufungen von verschiedenen Werkstoffen, Leere und Fülle von Zwischenräumen, skulptural wirkende Objekte, scheinbar amorphe Gebilde, neben konstruktiven, den Raum klar gliedernden Elementen.

Biografie

  • 1947 in Bielefeld geboren
  • 1964 Lehre zum Schriftsetzer
  • danach Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Bielefeld, Abschluss als Fotodesigner
  • seit 1973 in Braunschweig
  • Studium an der HBK Braunschweig in der Foto- und Filmklasse, 1. Staatsexamen Höheres Lehramt / Referendariat
  • Seit 1980 selbständiger Fotograf in Braunschweig
  • Beruflicher Schwerpunkt: fotografische Illustrationen für diverse Verlage
  • Ausstellungsbeteiligungen
  • Gründungsmitglied der Fotogruppe „punctum“ 1997

Spuren im Hafen
Dirk M. Franke

Statement: Spuren im Hafen

Kohlrabenschwarze Spuren eines LKWs, eines Baggers oder einer Raupe.
Ein Abwasserrohr. Hell reflektierende Pfützen.
Einige Details gestochen scharf, der Rest verschwimmt diffus im Vorder- oder Hintergrund.
Voilà, eine Facette des Braunschweiger Hafens.

Biografie

Dirk M. Franke, geboren 1980 in Karlsruhe.
Photographie ist seine große Leidenschaft und wird von ihm gelebt seit er um die Jahrtausendwende seine erste analoge Spiegelreflexkamera geschenkt bekommen hat.
Während seines Studiums hat er Station in Hamburg, Dresden, Göttingen und Stockholm gemacht. Heute arbeitet und wohnt er mit seiner Familie in Braunschweig.
www.di-ma.de

 

Gemeinsam
Axel Grüner

Statement: Gemeinsam, 2015

Gemeinsam

Eine Kirche in Braunschweig
Eine Moschee in Braunschweig
Eine Synagoge in Braunschweig

Gemeinsam ist der Mensch

Biografie

Axel Grüner, Jahrgang 1946, geboren in Berlin, aufgewachsen in Luxemburg; dort Abitur an der Europaschule; Dipl.Ing. für Maschinenbau, TU Braunschweig.
Berufstätigkeit bei Rollei, Olympia, Management der VW AG.
Autodidakt und überzeugter Amateur aus Leidenschaft.

Aktuelle Tätigkeiten
Vorstandsmitglied im Museum für Photographie, Braunschweig.
Co-Leitung der Arbeitsgemeinschaft für Fotografie der VHS-BS
Gasthörer an der HBK Braunschweig, Bereich Fotografie

Ausstellungen
Fünf Einzelausstellungen in Braunschweig und Wolfsburg (1978 – 2015)
Fünf Gruppenausstellungen in Braunschweig (2014 – 2015)

Veröffentlichungen
Buch „Wahrzeichen“, Kirchen der Propstei Braunschweig
„Bilder aus dem Krankenbett“, Zeitschrift Fotomagazin
„Vier aus den 50ern – ein Vergleich“, Zeitschrift Photodeal

Auszeichnungen
Erster Preis, regional, Fotowettbewerb „Blende 2008“
Erster Preis, Fotowettbewerb Woche der Kunst in Braunschweig, 1977

Salzgitter / Zwischenräume
Michael Ewen

Statement: Salzgitter / Zwischenräume

Salzgitter ist eine der größten Flächenstädte Europas, bestehend aus den Zentren Salzgitter-Lebenstedt und Salzgitter-Bad sowie vielen verstreuten Stadtteilen (insgesamt 31) mit ausgedehnten Zwischenräumen.

Der Höhenzug Lichtenberge sowie der in der Ferne sichtbare Harz bilden einen Gegensatz zur ausgeprägt flachen Landschaft.

Die Landwirtschaft wird dominiert vom Getreide- und vor allem Zuckerrübenanbau.

Architektonisch prägnant sind – vor allem, wenn man die Autobahn von Braunschweig Richtung Kassel fährt – die Industriesilhouette des Stahlwerkes Salzgitter sowie der Schacht Konrad. Beides sind „Wahrzeichen“ der Stadt.

Meine fotografische Sicht geht eher von den Rändern aus. Sie zeigt die Zwischenräume, aber auch die Verbindung zu ihren Wahrzeichen, wie dem Schacht Konrad, dem Stahlkonzern Salzgitter sowie dem Beddinger Hafen, der durch einen Stichkanal mit dem Mittellandkanal verbunden ist. Hauptnutzer dieses Hafens ist die Salzgitter AG.

 Biografie

Michael Ewen, geboren 1947 in Sülm/Eifel, 1969-1973 Studium Grafik-Design an der FHS Trier, 1972 Mitbegründer der Vereinigung junger Fotografen (VJF) in Trier, 1973-1977 Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 1980 Kunstpädagoge am Gymnasium am Fredenberg, Salzgitter. 1982-1983 Lehrauftrag zum Thema Portrait an der Hochschule Hildesheim, Abt. Kulturpädagogik. 1986 Gaußschule, Braunschweig. 1999 Mitbegründer der Fotogruppe punctum. 2011 Videoportrait des Fotografen Ivano Polastri für die Biennale Venedig.

 

Lost Places – Papierfabrik Noltemeyer
Norbert Skibinski

Statement: Lost Places – Papierfabrik Noltemeyer (2014, Digitalprints)

Im Herbst 2014 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Noltemeyer an der Hildesheimer Straße in Braunschweig von dem Verein „The Bridge“ ein Kunst- und Kulturprojekt unter den Namen „Spielraumgalerie“ realisiert.

Künstler der Graffiti- und Street-Art-Szene sowie bildende Künstler aller anderen Genres wurden eingeladen, ihre künstlerischen Projekte ohne Einschränkungen auf dem zum Abriss bestimmten Terrain und in den Gebäuden der Fabrik zu präsentieren. In den Monaten Oktober und November 2014 ist somit ein kreatives Areal entstanden, das von allen Künsten und mit allen künstlerischen Praktiken gleichberechtigt neben- und miteinander gestaltet wurde.

Nach einer ganztägigen Vernissage wurde das Fabrikgelände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so hatte ich Gelegenheit, die Zwischennutzung des Geländes fotografisch zu dokumentieren.

 

 

Biografie

Norbert Skibinski, geboren 1948 in Hannover, bis 2008 beruflich tätig als Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut.

In der Fotografie Autodidakt, Interesse an Fotografie seit dem 18. Lebensjahr, 1997 Gründungsmitglied der Fotogruppe „punctum“, seit 2000 Mitglied im „Museum für Photographie Braunschweig“, regelmäßige Beteiligung an den Mitgliederausstellungen, vermehrt Fotografie­ausstellungen im regionalen Umfeld mit der Gruppe „punctum“.

Nördliches Ringgebiet. Ein Stadtviertel im Wandel
Jan Gäbler

Statement: Nördliches Ringgebiet. Ein Stadtviertel im Wandel

Das Stadtgebiet südlich des Siegfriedviertels rund um die Spargelstraße fasziniert mich, seit ich vor mehr als zehn Jahren in den Norden von Braunschweig gezogen bin: Kleingärten, Schrottplätze, Brachflächen, Graffiti, Eisenbahnrelikte – und das alles nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. 2013 begann die Stadt Braunschweig mit Planungen, dieses Gebiet unter dem Arbeitstitel „Nördliches Ringgebiet“ zu einem neuen Stadtquartier mit bis zu 1.000 Wohnungen umzuwandeln. Diesen Umwandlungsprozess begleite ich seit Anfang 2015 mit meiner Kamera, um einerseits den besonderen Charme des alten Zustandes zu dokumentieren, und andererseits die Spannungen und Brüche der Umwandlungsprozesse aufzuspüren. Jeweils nach Fertigstellung der Bauphasen werde ich die Serie fortsetzen und fotografisch erkunden, wie sich das neue Stadtquartier in das Umfeld einfügt und was vom alten Zustand noch erkennbar bleibt.

In meiner fotografischen Arbeit motiviert mich, neben der „schönen“ Darstellung von Landschaften, immer mehr, hinter die Fassade zu blicken und die besonderen Stimmungen von Orten sowie die zeitlichen und geschichtlichen Spuren sichtbar zu machen. Darüberhinaus faszinieren mich Strukturen, Muster und Oberflächen, die als Detail oft viel mehr aussagen als die ganze Sicht.

Biografie

1964 Geboren in Hamburg
Seit 1975 Fotografie als Hobby, Schwerpunkte Landschaft, Reisen
Seit 2014 Mitgliedschaft in der AG Fotografie der VHS Braunschweig
Seit 2015 Leiter der Fotogruppe der Fraunhofer-Institute Braunschweig

2015 Gruppenausstellung „Einzigartig“, AG Fotografie, Braunschweigische Landessparkasse
2014 Ausstellung „Städte“, Fraunhofer-Institute, Braunschweig
2014 Gruppenausstellung „Abbilder“, AG Fotografie, Braunschweigische Landessparkasse
2009 Ausstellung „Natur, Landschaft, Architektur“, MLP Geschäftsstelle
2007 Ausstellung „Elemente, Strukturen“, Fraunhofer-Institute, Braunschweig

Wurmberg
Gerhard Schneider

Statement: Wurmberg, 2014

Der Wurmberg im Harz wurde in den letzten Jahren zu einem schneesichereren Skigebiet umgebaut. Ein verzweifelter Schritt, den vermeintlichen Erwartungen der Wintertouristen zu entsprechen. Dabei wurde gewaltig in die bis dato einigermaßen „natürliche“ Berglandschaft und ihre moderate touristische Erschließung eingegriffen. Höhepunkt ist der „Kratersee“ auf dem Gipfel als Wasserreservoir für die Beschneiung. In den nächsten Jahren soll die Verbindung nach Schierke erschlossen werden – knapp außerhalb des Nationalparks.

 

Biografie

Gerhard Schneider, geboren 1957, lebt im Hamburger Umland und im Harz und fotografiert seit Anfang der 1970er-Jahre bis heute vornehmlich analog mit Schwerpunkten in der Landschaftsfotografie und bei der Such nach den Fotos, die im Betrachter eine Geschichte entstehen lassen, einen Film imaginieren lassen.

Flächendenkmal Harbke
Gert Schneider

Statement: Flächendenkmal Harbke

Das Flächendenkmal Harbke (Schloss, Wirtschaftsgebäude, Parkanlage) liegt nicht weit von der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entfernt, am Rand des Naturparks Elm-Lappwald, und verweist auf 637 Jahre Geschichte.

Eine schwierige Geschichte zwischen adliger Grundherrschaft, Enteignung und Neubestimmung. Während der Schlosspark heute Teil des Projektes ‚Gartenträume Sachsen-Anhalt’ ist und die Orangerie ein Café beherbergt, verfiel das Schloss (seit 1955 unbewohnt) zu einer unzugänglichen Ruine.

Meine Fotosequenz „Flächendenkmal Harbke“ thematisiert den Zustand der Ruine im Jahr 2015.

Die Bemühungen der Gemeinde Harbke um die Erhaltung und Wiederbelebung des Schlosses und der Parkanlage waren für mich eine Anregung zu der fotografischen Arbeit in Harbke.

Für die freundliche Unterstützung und Fotografie-Erlaubnis bedanke ich mich bei dem Bürgermeister Herrn Werner Müller.

 

Biografie

Ausbildung
Grafik-Design an der Hochschule für Künste, Bremen
Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Berlin
Kunst- und Werkpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Arbeit
Grafische, fotografische Gestaltung und technische Realisierung von Messeständen zum Thema Meerestechnologie für Fachmessen u.a. in Brighton, Bordeaux, Moskau und zur Hannover-Messe.
Lehrtätigkeiten an Gymnasien in Hannover und in Braunschweig. Neben der Arbeit als Lehrer Ausübung einer 3-jährigen Lehrtätigkeit zur Kunstvermittlung an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.