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Historische Gärtnerhäuser in Wolfenbüttel
Henrike Junge-Gent

Statement: Historische Gärtnerhäuser in Wolfenbüttel

Noch um 1900 soll es mehr als hundert Gärtnerbetriebe in Wolfenbüttel gegeben haben, die bis in die 1950er-Jahre hinein zusammen das größte Gemüseanbau-gebiet Niedersachsens bildeten. Davon sind heute nur noch einige wenige aktiv. Doch lassen sich die typischen Gärtnerhäuser, wenn auch häufig verändert, leicht erkennen; sie stellen einen eindrucksvollen Rest der historischen Gärtnerkultur dieser Stadt dar. Die einfachen Fachwerkbauten sind überwiegend giebelständig, zuweilen modernisiert, häufig mit Holz oder Metallplatten verkleidet und durch Anbauten von Schuppen und Ställen ergänzt. Auf der Ostseite des Neuen Weges ist eine größere Anzahl dieser Bauten erhalten; sie wurden zum Teil im Zweiten Weltkrieg durch Bomben mehr oder weniger stark beschädigt. Auf der Westseite sind seit etwa 1900 zahlreiche Gärtnerhäuser durch Wohn- und andere Bauten ersetzt worden; die Ländereien als Bauland aufgeteilt. Hier ist die Bodenqualität weniger hoch als auf der Ostseite der Magistrale, weshalb die Betriebe vermutlich eher aufgegeben wurden.

Zur Dokumentation und Erhaltung der Relikte dieser fast 300-jährigen Gärtnerkultur wurde im Jahr 2001 von Personen aus den alten Gärtnerfamilien und interessierten Wolfenbütteler Bürgern der Verein Gärtnermuseum e.V. gegründet. Der Verein erwarb ein um 1800 am Neuen Weg errichtetes Gärtnerhaus und ließ es durch ein Wolfenbütteler Architekturbüro denkmalgerecht sanieren.

Ich habe meine Bildauswahl zunächst auf die Anwesen am Neuen Weg beschränkt und die Bauten gewissermaßen als Skizzen eines Flaneurs mit einer kleinen Taschenkamera an verschiedenen Tagen Ende Juli und Ende Oktober 2015 aufgenommen. Stürzende Linien sind bewusst nicht korrigiert worden.

Biografie

Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, erstes und zweites Staatsexamen, Promotion in Kunstwissenschaft. Veröffentlichungen zum Kunstsammeln, zur Rezeption der Klassischen Moderne, über Junge Kunst und zur Fotografie. 

 

Braunschweig im Scherenschnitt
Vivien Slopianka

Statement: Braunschweig im Scherenschnitt

Schwarz, Weiß, kontrastreich, einfach.
Animiert durch das Schwarz-Weiß alter Kupferstiche, die das Panorama einer Stadt zeigten.
Markant herausragend, als oftmals größte Gebäude einer Stadt, die Kirchen.
Diese Kupferstiche würden heute anders aussehen.

Meine Schwarz-Weiß-Serie zeigt Braunschweiger Kirchen und altertümliche Bauten, oft in Verbindung mit einem Gebäude oder Gegenstand neuerer Zeit. Mal läuft eine Stromleitung durchs Bild, mal ein Lüftungsschacht und dahinter oder daneben die markanten Silhouetten, die Spitzen und Türme einer Stadtlandschaft im Scherenschnitt.

Biografie

Ausstellungen / Veröffentlichungen
2006 Brunsviga, Braunschweig
2007 Godersa / Fa. Fliesenwinter
2007 Pflegeheim Wendhausen
2008/2009 VBV – Borsigstraße
2009 Ausstellung und Buchvorstellung in der „Alten Schmiede“ der BMA Braunschweig
2009/2010 Universitätsbibliothek der TU Braunschweig
2009 Veröffentlichung des Bildbandes „Braunschweig von hinten“

Ruheoasen im Verkehrsstrom
Jürgen Duske

Statement: Ruheoasen im Verkehrsstrom

Wie Inseln im (Verkehrs)Strom stellen sich die Ruhe-/Erholungszonen im städtischen Lebensraum Braunschweigs dar.

Durch ihre Nähe zum Stadtkern sind sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder zu Fuß schnell und leicht erreichbar.

Kaum sind die eingrenzenden und oftmals stark belasteten Verkehrsadern überquert, sind Ruhe und Entspannung möglich.

 

Biografie

Jürgen Duske, geboren 1951 in Schöningen, wohnhaft in Braunschweig. Nach langjähriger Tätigkeit in der Großindustrie ist er seit 2011 im Ruhestand und unter anderem als Hobbyfotograf unterwegs.

 

On Fire – Gießerei – Enthusiasmus zwischen Handwerk und Kunst
Ulf Jasmer

Statement: On Fire – Gießerei – Enthusiasmus zwischen Handwerk und Kunst

Henry Moores Plastiken, die Informationstafeln der Stadt oder auch die Himmelsscheibe von Nebra sind Zeugnisse einer seit Jahrtausenden bestehenden Handwerkskunst – der Gießerei.

Feuer, Wasser, Luft – der Mensch hat schon immer versucht die Elemente für sich nutzbar zu machen und daraus Neues zu erschaffen. Die Entdeckung und Nutzbarmachung des Metalls war ein Meilenstein in der Entwicklung des Menschen und ist eine seit ca. 6.000 Jahren fortdauernde Erfolgsgeschichte bis in unsere moderne Zeit hinein. Metall ist aus unserem Leben nicht wegzudenken und formt sowohl unser heutiges Leben als auch unsere Zukunft.

Eingesetzt als Waffe, als Haushaltsgerät, als Baustoff oder als Kunstgegenstand kommt es als Allrounder daher. Nur allein die Physik und das menschliche Gehirn scheinen seine Möglichkeiten zu begrenzen. Der Umgang und die Schöpfung von Objekten ist daher ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. An der Urform des Handwerks und am Wissen um die Materie hat sich kaum etwas verändert.

Es existieren nur noch sehr wenige kleine familiäre Betriebe mit einer teilweise mehrere Generationen umfassenden Betriebsgeschichte. Sie betreiben dieses Handwerk weiterhin und überliefern das Wissen und das Können an die nächsten Generationen. Sie sind der Garant dafür, dass Kunstgegenstände aus Metall weiterhin Jahrtausende überdauern können und das Wesen der Zeit oder die Zeitlosigkeit des Seins an nächste Generationen übermittelt werden. Wollen wir hoffen, dass diese Traditionsbetriebe noch viele Generationen überdauern und das Wissen weitergeben können.

Solange der Wert ehrlichen handwerklichen Könnens und Wissens geschätzt wird und es Enthusiasten gibt, die dies betreiben und fördern, besteht Hoffnung, dass dieses Handwerk auch nachfolgende Jahrtausende weiterbestehen wird.

Ich bedanke mich bei Thomas Zimmer, Bild- und Feingießerei in 3. Generation aus Hermannsburg, bei dem ich die Aufnahmen zur handwerklichen Arbeit des Gießens machen konnte. Dank auch an den Künstler Wolfgang Schulze aus Seelze, dass ich die Abbildungen des Werkes Ritter Hans Michael von Obentraut im Rahmen dieser Ausstellungsserie veröffentlichen darf.

Biografie

Ulf Jasmer, geboren 1964 in Celle, arbeitet als Ingenieur in Braunschweig, lebt in Peine.
Beschäftigung mit der Fotografie ungefähr seit dem 10. Lebensjahr, Heranführung an die Fotografie durch den Vater, der gelernter Fotokaufmann war; als Autodidakt tätig.
Vermehrt Ausstellungen im regionalen Umfeld und mehrfacher Preisträger beim BLENDE Deutscher Zeitungsleser Fotowettbewerb.
www.jasmersphotos.de

 

Das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit
Ernst Wagner

Statement: Das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit

Nicht nur im Advent kommen hell erleuchtete Schaufenster und ihr dekorativer Zeitgeist unseren Wünschen und Bedürfnissen entgegen. Spiegelungen darin können die Vergangenheit einblenden. So ermöglicht Fotografie, bei geeignetem Blickwinkel, das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit zu vermitteln.

Biografie

Ernst Wagner, geboren 1944 in Bad Wiessee, aufgewachsen in München, Beruf Chirug, wohnhaft Braunschweig.

 

Ich dreh‘ jetzt meine Runde
Robert L. Philipps

Statement: Ich dreh‘ jetzt meine Runde

Seit Jahrhunderten gestalten die Menschen unsere Region. Vieles ist bis heute erhalten und unsere regionale Kultur wird aus verschiedenen Elementen gebildet. Diese türmen sich wie Bausteine in unserem Gedächtnis aufeinander. Dort vernetzen wir sie jetzt mit Aktuellem, was wir für wert und wichtig halten. Diese aktive Vernetzung ist eine ureigene Fähigkeit des Gedächtnisses und sie geschieht mit Bildern und Texten, emotional und intellektuell.

 

Biografie

1941 in Eschweiler bei Aachen geboren, lebt in Braunschweig
Studium an der Universität Innsbruck, Werkkunstschule Aachen, HBK Braunschweig und TU Braunschweig; als Kunsterzieher an der Gaußschule in Braunschweig tätig gewesen
Künstlerische Tätigkeiten im Bereich der Malerei, Plastik und Fotografie
Einzelausstellungen in Braunschweig: Städtisches Museum und Stadtbibliothek, Botanischer Garten, Die Brücke; in Eschweiler: Galerie Jansen und Altes Rathaus; in Wolfsburg: Rathaus und Forsthaus; Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
www.philipps-kunst.de

 

Volkswagenwerk 1953
Peter Keetman

Peter Keetman – Volkswagenwerk 1953

Die Serie Volkswagenwerk 1953, die Peter Keetman in der Autoproduktion im Volkswagenwerk Wolfsburg anfertigte, gehört zu den bekanntesten Arbeiten des Künstlers. Die in der Sammlung der Volkswagen Bank befindlichen Arbeiten stellen nicht nur ein prominentes Werk der „subjektiven Fotografie“ dar, sondern gehört auch zu den Klassikern der Fotogeschichte.

Neben ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Industriefotografie verbinden die Bilder vor allem die Produktfotografie mit dem künstlerischen Anspruch Keetmans. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen stellen zwar konkrete Objekte der Industrie dar, wie etwa den immer wieder in den Bildern auftauchenden Käfer. Gleichsam betonen insbesondere die Nahaufnahmen das Kleine, das im Blick auf das Ganze übersehen werden mag. Die gewählten Ausschnitte zeigen massenhaft aufeinandergestapelte und aneinandergereihte Materialien, Karosserieteile und Produkte der Autoindustrie und greifen damit einzelne Details wie Formen, Strukturen und Oberflächen aus ihrem Zusammenhang heraus. In ihrer Wiederholung sprengen die uniformen Objekte den Bildrahmen, können auch außerhalb des Ausschnittes weitergedacht werden und verweisen dahingehend in ihrer Serialität auch auf die Massenindustrie. Das Licht, das in den metallisch glänzenden Oberflächen der Kotflügel reflektiert wird, verleiht den Strukturen Tiefenwirkung und Volumen. Der Produktionsprozess, der vielleicht noch auf den Totalen auch für Laien identifizierbar ist, schwingt in den Bildern zwar mit, rückt vor den abstrakt anmutenden Formen der Blechteile jedoch eher in den Hintergrund. [vw]

 


 

Weiterführende Literatur: Peter Keetmann: Eine Woche im Volkswagenwerk. Fotografien aus dem April 1953, hrsg. von Rolf Sachsse (Berlin: Dirk Nishen Verlag in Kreuzberg, 1985).

Biografie

Der 1916 in Wuppertal-Elberfeld geborene Fotograf verwendete für seine Serie eine Rolleiflex. Er studierte an der Bayrischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München und war zwischenzeitlich als Industriefotograf tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte er sein Studium fort und legte seine Meisterprüfung ab. Keetman war Gründungsmitglied der Gruppe fotoform. Ab den 1950er-Jahren arbeitete er als freier Werbefotograf. Sein Werk ist durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland bekannt geworden und weltweit in bedeutenden Fotografie-Sammlungen (u.a. im Metropolitan Museum, New York, Chicago Art Institute, Folkwang Museum, Essen) vertreten. 1991 wurde ihm der Kulturpreis der „Deutschen Gesellschaft für Photographie“ verliehen.

Utopie-Inseln
Thomas Blume

Thomas Blume – Utopie-Inseln

Thomas Blume fotografiert urig-rustikale (Eck-)Kneipen, Gaststätten und Wettbüros, die seit mehreren Jahrzehnten, manchmal auch schon über ein halbes Jahrhundert in Braunschweig und Umgebung existieren. Kneipen, an denen man unzählige Male vorbeigeht, die man dann aber gemeinhin doch nicht betritt. Und dennoch strahlen diese Orte einen geheimnisvollen Reiz aus. Was verbirgt sich im Inneren dieser „Utopie-Inseln“, wie sie Thomas Blume verheißungsvoll nennt? Die frontal aufgenommenen Lokale wirken in ihrer Flächigkeit, durch die zugezogenen Rollläden und den durch Werbeschilder bedeckten Fenstern verschlossen und anonym, auch wenn der äußere Anblick, mit dem sie sich je ins Stadtbild integriert haben, den Vorbeiziehenden nur zu gut bekannt sein mag. [vw]

Statement:

Utopia ist ein Nirgend-Ort. Alle wollen dort Glück und Lust genießen. Doch das Zeitalter der Utopien ist vorüber. Es hat sich ausgedient mit der Utopie, doch die tiefe Sehnsucht danach ist den Menschen geblieben. Nirgendwo sonst als in Kneipen, Gaststuben und Wettbüros stillen meiner Meinung nach die Menschen diese Sehnsucht – redend, trinkend und wettend. Manchmal bis zum Rausch oder der Pleite. In den „Utopie-Inseln“ suchen sie nach der Wiederherstellung des „Auges der Utopia“ – meistens vergeblich.
Die Serie illustriert den Kontrast zwischen „Innen“ und „Außen“. Die, die drInnen sind, sind Glaubende und Suchende, die, die abblätternde Schäbigkeit des drAußens nicht interessiert. Nichtgläubige bleiben allein durch das Abbild der Schäbigkeit außen vor, kommen so aber auch nicht ins Innere der „Utopie-Inseln“, wo ein eigener Kosmos der Suche herrscht.

Biografie

Thomas Blume, geboren 1967, Bibliothekar & Journalist. In der Fotografie Autodidakt, dabei dem Dokumentarischen verpflichtet.

Grenzland – Niemandsland
Joachim Giesel

Kommentar von Dr. Sabine Wilp

Und manchmal ist der Fotograf auch Chronist. Etwa bei der umfassenden visuellen Recherche, die Joachim Giesel von 1979 bis kurz vor der Wiedervereinigung 1989 zwischen Lübeck und Hof an der damaligen deutsch-deutschen Grenze durchführte. Eine eindrucksvolle fotografische Serie, auf sieben Doppelseiten im Stern veröffentlicht, die für großes Aufsehen sorgte und inzwischen historischen Wert besitzt. Denn: Die Grenze teilte nicht nur deutsches Land, sondern sie trennte Deutsche von Deutschen, sie war auch gleichzeitig die Schnittlinie zwischen den großen Machtblöcken der Welt. Ein perfektes System von Sicherungsanlagen hatte die Grenze von östlicher Seite aus undurchdringlich gemacht. Auf der westlichen Seite verödeten die früher stark befahrenen Straßen und Eisenbahnlinien, Häuser und Bauernhöfe verfielen, die Abwanderung der jungen Bürger, das sogenannte „Ausdünnen“, brachte schwerwiegende ökonomische und politische Probleme. Die Landschaft nahe dieser Grenze entwickelte sich wieder in einen „Urzustand“ zurück. Mit einer selbstgebauten Großbild-Kamera hat Joachim Giesel im Sinne einer „Spurensicherung“ diese Zustände fotografisch dokumentiert. Er hat dabei nicht nur den Grenzzaun, die verschiedenen Hinweis- und Warnschilder und die Wachtürme fotografiert, sondern auch die landschaftlichen und sozialen Veränderungen festgehalten, die das Erscheinungsbild der grenznahen Regionen prägten. Auf diese Weise sind Fotografien entstanden, die Geschichte und Geschichten erzählen.

Text von der Webseite http://www.gieselphoto.de/ (Stand 10.3.2015)

Biografie

Joachim Giesel ist 1940 in Breslau geboren und seit den 1960er Jahren in Hannover als Fotograf tätig. Er ging bei einem hannoverschen Fotografen drei Jahre lang in die Lehre, absolvierte 1961 seine Gesellenprüfung, war danach fünf Jahre lang als Bildjournalist bei der Hannoverschen Presse tätig und legte 1966 seine Meisterprüfung ab. Seit dieser Zeit ist er freiberuflich als Fotograf in Hannover tätig.
1985 wurde er mit dem Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk ausgezeichnet. Weitere Preise folgten. Zahlreiche Ausstellungen zeigten seine umfangreichen freien Serien, wie „Der Mensch in der Gruppe“, „Grenzland-Niemandsland“, „Tänzerportraits“, „Photoportraits aus Hannover“, „Verrückt nach Ilten“, „100 Hannoversche Köpfe“. 2014 war Joachim Giesel bei der Ausstellung „Schöne Neue BRD? Autorenfotografie in den 1980er Jahren“ im Museum für Photographie e.V. beteiligt.

Roggenmühle Lehndorf
Michael Ewen

Statement: Roggenmühle Lehndorf (2006/2007, Digitalprints)

Die „Roggenmühle Lehndorf AG“ wurde von 1912 bis 1916 nach Plänen des Architekten Otto Orlishausen auf Betreiben der „Braunschweiger Roggenmühle AG“ an der Hannoverschen Straße im Stadtteil Lehndorf errichtet. Sie diente zeitweise auch als Versuchsanlage der „Mühlenbau- und Industrieaktiengesellschaft“ (MIAG). 1921 erfolgte ein Zusammenschluss mit der heute noch bestehenden „Mühle Rüningen GmbH & Co KG“. 1934 wurde der markante Wasserturm errichtet, um genügend Wasserdruck für die Sprinkleranlage bereit zu halten. 1987 endete der, mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte, Betrieb der Mühle.

Die Roggenmühle wurde beim Luftangriff am 15. Oktober 1945 schwer beschädigt und bis 1948 wieder aufgebaut.

In der Mühle fanden mehrere Brände statt, wovon der letzte im Jahre 2007 mit dem Einsturz von Teilen des östlich gelegenen Silokomplexes der folgenschwerste war.

Ich habe die Innenraumfotos 2006 noch vor dem Brand hergestellt. Teile der Mühlentechnik sind zu diesem Zeitpunkt noch vorhanden, andere wurden nach der Stilllegung nach Südafrika verkauft. Während und nach dem Brand (April 2007) entstanden weitere Aufnahmen.

Die mittlerweile sanierte Mühle wird heute von Büros, Kleingewerbe und Gastronomiebetrieben genutzt.

 

Biografie

Michael Ewen, geboren 1947 in Sülm/Eifel, 1969-1973 Studium Grafik-Design an der FHS Trier, 1972 Mitbegründer der Vereinigung junger Fotografen (VJF) in Trier, 1973-1977 Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 1980 Kunstpädagoge am Gymnasium am Fredenberg, Salzgitter. 1982-1983 Lehrauftrag zum Thema Portrait an der Hochschule Hildesheim, Abt. Kulturpädagogik. 1986 Gaußschule, Braunschweig. 1999 Mitbegründer der Fotogruppe punctum. 2011 Videoportrait des Fotografen Ivano Polastri für die Biennale Venedig.