Archiv der Kategorie: Braunschweig

Spuren im Hafen
Dirk M. Franke

Statement: Spuren im Hafen

Kohlrabenschwarze Spuren eines LKWs, eines Baggers oder einer Raupe.
Ein Abwasserrohr. Hell reflektierende Pfützen.
Einige Details gestochen scharf, der Rest verschwimmt diffus im Vorder- oder Hintergrund.
Voilà, eine Facette des Braunschweiger Hafens.

Biografie

Dirk M. Franke, geboren 1980 in Karlsruhe.
Photographie ist seine große Leidenschaft und wird von ihm gelebt seit er um die Jahrtausendwende seine erste analoge Spiegelreflexkamera geschenkt bekommen hat.
Während seines Studiums hat er Station in Hamburg, Dresden, Göttingen und Stockholm gemacht. Heute arbeitet und wohnt er mit seiner Familie in Braunschweig.
www.di-ma.de

 

Gemeinsam
Axel Grüner

Statement: Gemeinsam, 2015

Gemeinsam

Eine Kirche in Braunschweig
Eine Moschee in Braunschweig
Eine Synagoge in Braunschweig

Gemeinsam ist der Mensch

Biografie

Axel Grüner, Jahrgang 1946, geboren in Berlin, aufgewachsen in Luxemburg; dort Abitur an der Europaschule; Dipl.Ing. für Maschinenbau, TU Braunschweig.
Berufstätigkeit bei Rollei, Olympia, Management der VW AG.
Autodidakt und überzeugter Amateur aus Leidenschaft.

Aktuelle Tätigkeiten
Vorstandsmitglied im Museum für Photographie, Braunschweig.
Co-Leitung der Arbeitsgemeinschaft für Fotografie der VHS-BS
Gasthörer an der HBK Braunschweig, Bereich Fotografie

Ausstellungen
Fünf Einzelausstellungen in Braunschweig und Wolfsburg (1978 – 2015)
Fünf Gruppenausstellungen in Braunschweig (2014 – 2015)

Veröffentlichungen
Buch „Wahrzeichen“, Kirchen der Propstei Braunschweig
„Bilder aus dem Krankenbett“, Zeitschrift Fotomagazin
„Vier aus den 50ern – ein Vergleich“, Zeitschrift Photodeal

Auszeichnungen
Erster Preis, regional, Fotowettbewerb „Blende 2008“
Erster Preis, Fotowettbewerb Woche der Kunst in Braunschweig, 1977

Lost Places – Papierfabrik Noltemeyer
Norbert Skibinski

Statement: Lost Places – Papierfabrik Noltemeyer (2014, Digitalprints)

Im Herbst 2014 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Noltemeyer an der Hildesheimer Straße in Braunschweig von dem Verein „The Bridge“ ein Kunst- und Kulturprojekt unter den Namen „Spielraumgalerie“ realisiert.

Künstler der Graffiti- und Street-Art-Szene sowie bildende Künstler aller anderen Genres wurden eingeladen, ihre künstlerischen Projekte ohne Einschränkungen auf dem zum Abriss bestimmten Terrain und in den Gebäuden der Fabrik zu präsentieren. In den Monaten Oktober und November 2014 ist somit ein kreatives Areal entstanden, das von allen Künsten und mit allen künstlerischen Praktiken gleichberechtigt neben- und miteinander gestaltet wurde.

Nach einer ganztägigen Vernissage wurde das Fabrikgelände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so hatte ich Gelegenheit, die Zwischennutzung des Geländes fotografisch zu dokumentieren.

 

 

Biografie

Norbert Skibinski, geboren 1948 in Hannover, bis 2008 beruflich tätig als Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut.

In der Fotografie Autodidakt, Interesse an Fotografie seit dem 18. Lebensjahr, 1997 Gründungsmitglied der Fotogruppe „punctum“, seit 2000 Mitglied im „Museum für Photographie Braunschweig“, regelmäßige Beteiligung an den Mitgliederausstellungen, vermehrt Fotografie­ausstellungen im regionalen Umfeld mit der Gruppe „punctum“.

Nördliches Ringgebiet. Ein Stadtviertel im Wandel
Jan Gäbler

Statement: Nördliches Ringgebiet. Ein Stadtviertel im Wandel

Das Stadtgebiet südlich des Siegfriedviertels rund um die Spargelstraße fasziniert mich, seit ich vor mehr als zehn Jahren in den Norden von Braunschweig gezogen bin: Kleingärten, Schrottplätze, Brachflächen, Graffiti, Eisenbahnrelikte – und das alles nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. 2013 begann die Stadt Braunschweig mit Planungen, dieses Gebiet unter dem Arbeitstitel „Nördliches Ringgebiet“ zu einem neuen Stadtquartier mit bis zu 1.000 Wohnungen umzuwandeln. Diesen Umwandlungsprozess begleite ich seit Anfang 2015 mit meiner Kamera, um einerseits den besonderen Charme des alten Zustandes zu dokumentieren, und andererseits die Spannungen und Brüche der Umwandlungsprozesse aufzuspüren. Jeweils nach Fertigstellung der Bauphasen werde ich die Serie fortsetzen und fotografisch erkunden, wie sich das neue Stadtquartier in das Umfeld einfügt und was vom alten Zustand noch erkennbar bleibt.

In meiner fotografischen Arbeit motiviert mich, neben der „schönen“ Darstellung von Landschaften, immer mehr, hinter die Fassade zu blicken und die besonderen Stimmungen von Orten sowie die zeitlichen und geschichtlichen Spuren sichtbar zu machen. Darüberhinaus faszinieren mich Strukturen, Muster und Oberflächen, die als Detail oft viel mehr aussagen als die ganze Sicht.

Biografie

1964 Geboren in Hamburg
Seit 1975 Fotografie als Hobby, Schwerpunkte Landschaft, Reisen
Seit 2014 Mitgliedschaft in der AG Fotografie der VHS Braunschweig
Seit 2015 Leiter der Fotogruppe der Fraunhofer-Institute Braunschweig

2015 Gruppenausstellung „Einzigartig“, AG Fotografie, Braunschweigische Landessparkasse
2014 Ausstellung „Städte“, Fraunhofer-Institute, Braunschweig
2014 Gruppenausstellung „Abbilder“, AG Fotografie, Braunschweigische Landessparkasse
2009 Ausstellung „Natur, Landschaft, Architektur“, MLP Geschäftsstelle
2007 Ausstellung „Elemente, Strukturen“, Fraunhofer-Institute, Braunschweig

Braunschweig im Scherenschnitt
Vivien Slopianka

Statement: Braunschweig im Scherenschnitt

Schwarz, Weiß, kontrastreich, einfach.
Animiert durch das Schwarz-Weiß alter Kupferstiche, die das Panorama einer Stadt zeigten.
Markant herausragend, als oftmals größte Gebäude einer Stadt, die Kirchen.
Diese Kupferstiche würden heute anders aussehen.

Meine Schwarz-Weiß-Serie zeigt Braunschweiger Kirchen und altertümliche Bauten, oft in Verbindung mit einem Gebäude oder Gegenstand neuerer Zeit. Mal läuft eine Stromleitung durchs Bild, mal ein Lüftungsschacht und dahinter oder daneben die markanten Silhouetten, die Spitzen und Türme einer Stadtlandschaft im Scherenschnitt.

Biografie

Ausstellungen / Veröffentlichungen
2006 Brunsviga, Braunschweig
2007 Godersa / Fa. Fliesenwinter
2007 Pflegeheim Wendhausen
2008/2009 VBV – Borsigstraße
2009 Ausstellung und Buchvorstellung in der „Alten Schmiede“ der BMA Braunschweig
2009/2010 Universitätsbibliothek der TU Braunschweig
2009 Veröffentlichung des Bildbandes „Braunschweig von hinten“

Ruheoasen im Verkehrsstrom
Jürgen Duske

Statement: Ruheoasen im Verkehrsstrom

Wie Inseln im (Verkehrs)Strom stellen sich die Ruhe-/Erholungszonen im städtischen Lebensraum Braunschweigs dar.

Durch ihre Nähe zum Stadtkern sind sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder zu Fuß schnell und leicht erreichbar.

Kaum sind die eingrenzenden und oftmals stark belasteten Verkehrsadern überquert, sind Ruhe und Entspannung möglich.

 

Biografie

Jürgen Duske, geboren 1951 in Schöningen, wohnhaft in Braunschweig. Nach langjähriger Tätigkeit in der Großindustrie ist er seit 2011 im Ruhestand und unter anderem als Hobbyfotograf unterwegs.

 

Das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit
Ernst Wagner

Statement: Das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit

Nicht nur im Advent kommen hell erleuchtete Schaufenster und ihr dekorativer Zeitgeist unseren Wünschen und Bedürfnissen entgegen. Spiegelungen darin können die Vergangenheit einblenden. So ermöglicht Fotografie, bei geeignetem Blickwinkel, das regionale Gedächtnis im Spiegel unserer Zeit zu vermitteln.

Biografie

Ernst Wagner, geboren 1944 in Bad Wiessee, aufgewachsen in München, Beruf Chirug, wohnhaft Braunschweig.

 

Ich dreh‘ jetzt meine Runde
Robert L. Philipps

Statement: Ich dreh‘ jetzt meine Runde

Seit Jahrhunderten gestalten die Menschen unsere Region. Vieles ist bis heute erhalten und unsere regionale Kultur wird aus verschiedenen Elementen gebildet. Diese türmen sich wie Bausteine in unserem Gedächtnis aufeinander. Dort vernetzen wir sie jetzt mit Aktuellem, was wir für wert und wichtig halten. Diese aktive Vernetzung ist eine ureigene Fähigkeit des Gedächtnisses und sie geschieht mit Bildern und Texten, emotional und intellektuell.

 

Biografie

1941 in Eschweiler bei Aachen geboren, lebt in Braunschweig
Studium an der Universität Innsbruck, Werkkunstschule Aachen, HBK Braunschweig und TU Braunschweig; als Kunsterzieher an der Gaußschule in Braunschweig tätig gewesen
Künstlerische Tätigkeiten im Bereich der Malerei, Plastik und Fotografie
Einzelausstellungen in Braunschweig: Städtisches Museum und Stadtbibliothek, Botanischer Garten, Die Brücke; in Eschweiler: Galerie Jansen und Altes Rathaus; in Wolfsburg: Rathaus und Forsthaus; Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
www.philipps-kunst.de

 

Utopie-Inseln
Thomas Blume

Thomas Blume – Utopie-Inseln

Thomas Blume fotografiert urig-rustikale (Eck-)Kneipen, Gaststätten und Wettbüros, die seit mehreren Jahrzehnten, manchmal auch schon über ein halbes Jahrhundert in Braunschweig und Umgebung existieren. Kneipen, an denen man unzählige Male vorbeigeht, die man dann aber gemeinhin doch nicht betritt. Und dennoch strahlen diese Orte einen geheimnisvollen Reiz aus. Was verbirgt sich im Inneren dieser „Utopie-Inseln“, wie sie Thomas Blume verheißungsvoll nennt? Die frontal aufgenommenen Lokale wirken in ihrer Flächigkeit, durch die zugezogenen Rollläden und den durch Werbeschilder bedeckten Fenstern verschlossen und anonym, auch wenn der äußere Anblick, mit dem sie sich je ins Stadtbild integriert haben, den Vorbeiziehenden nur zu gut bekannt sein mag. [vw]

Statement:

Utopia ist ein Nirgend-Ort. Alle wollen dort Glück und Lust genießen. Doch das Zeitalter der Utopien ist vorüber. Es hat sich ausgedient mit der Utopie, doch die tiefe Sehnsucht danach ist den Menschen geblieben. Nirgendwo sonst als in Kneipen, Gaststuben und Wettbüros stillen meiner Meinung nach die Menschen diese Sehnsucht – redend, trinkend und wettend. Manchmal bis zum Rausch oder der Pleite. In den „Utopie-Inseln“ suchen sie nach der Wiederherstellung des „Auges der Utopia“ – meistens vergeblich.
Die Serie illustriert den Kontrast zwischen „Innen“ und „Außen“. Die, die drInnen sind, sind Glaubende und Suchende, die, die abblätternde Schäbigkeit des drAußens nicht interessiert. Nichtgläubige bleiben allein durch das Abbild der Schäbigkeit außen vor, kommen so aber auch nicht ins Innere der „Utopie-Inseln“, wo ein eigener Kosmos der Suche herrscht.

Biografie

Thomas Blume, geboren 1967, Bibliothekar & Journalist. In der Fotografie Autodidakt, dabei dem Dokumentarischen verpflichtet.

Roggenmühle Lehndorf
Michael Ewen

Statement: Roggenmühle Lehndorf (2006/2007, Digitalprints)

Die „Roggenmühle Lehndorf AG“ wurde von 1912 bis 1916 nach Plänen des Architekten Otto Orlishausen auf Betreiben der „Braunschweiger Roggenmühle AG“ an der Hannoverschen Straße im Stadtteil Lehndorf errichtet. Sie diente zeitweise auch als Versuchsanlage der „Mühlenbau- und Industrieaktiengesellschaft“ (MIAG). 1921 erfolgte ein Zusammenschluss mit der heute noch bestehenden „Mühle Rüningen GmbH & Co KG“. 1934 wurde der markante Wasserturm errichtet, um genügend Wasserdruck für die Sprinkleranlage bereit zu halten. 1987 endete der, mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte, Betrieb der Mühle.

Die Roggenmühle wurde beim Luftangriff am 15. Oktober 1945 schwer beschädigt und bis 1948 wieder aufgebaut.

In der Mühle fanden mehrere Brände statt, wovon der letzte im Jahre 2007 mit dem Einsturz von Teilen des östlich gelegenen Silokomplexes der folgenschwerste war.

Ich habe die Innenraumfotos 2006 noch vor dem Brand hergestellt. Teile der Mühlentechnik sind zu diesem Zeitpunkt noch vorhanden, andere wurden nach der Stilllegung nach Südafrika verkauft. Während und nach dem Brand (April 2007) entstanden weitere Aufnahmen.

Die mittlerweile sanierte Mühle wird heute von Büros, Kleingewerbe und Gastronomiebetrieben genutzt.

 

Biografie

Michael Ewen, geboren 1947 in Sülm/Eifel, 1969-1973 Studium Grafik-Design an der FHS Trier, 1972 Mitbegründer der Vereinigung junger Fotografen (VJF) in Trier, 1973-1977 Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 1980 Kunstpädagoge am Gymnasium am Fredenberg, Salzgitter. 1982-1983 Lehrauftrag zum Thema Portrait an der Hochschule Hildesheim, Abt. Kulturpädagogik. 1986 Gaußschule, Braunschweig. 1999 Mitbegründer der Fotogruppe punctum. 2011 Videoportrait des Fotografen Ivano Polastri für die Biennale Venedig.