Statement: Das Handwerk der Region
Durch Globalisierung und Strukturwandel erleben wir die letzten traditionellen Handwerksberufe in ihrer Ausübung. Bilder, wie die eines Schmiedes vor seiner Esse (Feuerstelle) oder eines Stellmachers in seiner Holzwerkstatt, haben bereits heute Seltenheitswert. Das alte Handwerk geht verloren.
Um diese kulturellen Traditionen in Erinnerung zu halten, habe ich zwei Menschen aus unserer Region fotografiert: Otto Arnemann, Schmiede-Meister aus Abbenrode und Walter Minderlein aus Destedt, Stellmacher-Meister. Mit den Händen und einfachem Werkzeug etwas zu erschaffen, das ist das Faszinierende an diesen Berufen. Material zu biegen, in Form zu schneiden, zu hobeln, anzupassen und im Ergebnis die gedrechselten Speichen für ein Holzwagenrad mit dem dazugehörigen geschlagenen Radreifen für einen Ackerwagen zu erhalten, trug einst sehr zur Erleichterung der Landwirtschaft bei. Schmied und Stellmacher arbeiteten Hand in Hand – eine unauflösbare Arbeitsbeziehung. Und es brauchte viel Zeit, Liebe zum Detail und zum Beruf an sich.
Die Technisierung und die allgegenwärtige Entwicklung werden diese Berufe für folgende Generationen nur noch durch Erzählungen und Dokumentationen sichtbar werden lassen. Die Holzwagen wurden von Gummiwagen abgelöst, die Postkutsche gibt es schon lange nicht mehr und in der Zukunft sind es vielleicht Drohnen, die uns unsere Pakete bringen werden.