1954 in Eschwede geboren, lebte und arbeitete Christa Zeißig als freie Fotografin und Künstlerin in Wolfenbüttel. 11.000 Kilometer fuhr sie nach eigener Aussage durch das Braunschweigische Land, um mit ihrem unvergleichlichen bildlichen Gespür das Besondere der niedersächsischen Landschaft zu entdecken. Christa Zeißig hat Land, Landschaften, Architektur und Menschen fotografiert und authentische Zeugnisse des Landlebens im nördlichen Harzvorland geschaffen. In „Spargelernte, Peine“ (1993) entwarf Zeißig mit detailreichen, subtilen Schwarz-Weiß-Aufnahmen ein lebendiges Portrait der vielfältigen Arbeiten der Erntezeit, in deren beschwerlichen Arbeitsalltag die moderne Technik nur sporadisch Einzug gehalten hat. Neben Übersichtsansichten zeigen die Fotografien auch Detailaufnahmen. Zeißigs Zugriff auf die Arbeiten auf dem Feld im Peiner Land zeugt einerseits von Vertrautheit, da sie die Region persönlich kannte, andererseits blieb sie aber immer beobachtende Fotografin. Hierbei ist die beinahe physische Anteilnahme, die in Zeißigs Fotografien durchschwingt, charakteristisch für ihre Art der Fotografie, wie beispielsweise die Aufnahmen einzelner Arbeiterinnen bei der Ernte zeigen. Die von Zeißig dokumentierte intensive und harte Arbeit wurde meist in Familienbetrieben geleistet, so dass Zeißigs Arbeiten auch kleinere Familienverbände portraitieren. Im heutigen Prozess der Landflucht und Urbanisierung bewahrt Zeißig mit ihrer sachlichen, aber auch einfühlsamen Serie „Spargelernte, Peine“ ein Stück ländliche Tradition. [sa]