Rollei – Fortschritt der Fotografie, ein Nachruf
Matthias Franke

Statement: Rollei – Fortschritt der Fotografie, ein Nachruf

„Rollei, Fortschritt der Fotografie“.

So stand es über dem ehemaligen Rollei Werk an der Salzdahlumer Straße und so stand es auch in den 70 Jahren über der Fußgängerbrücke, die vom Braunschweiger Hauptbahnhof zum „Atrium Bummel-Center“ führte. Alles Vergangenheit: die Brücke und das Schild sind weg und von Rollei blieb nur der Name.

Dr. Matthias Franke konnte im November 2014, in den letzten Tagen von „Franke & Heidecke“ – so hieß Rollei schon bei der Gründung 1928 – dokumentieren, wie in einer kleinen Insel im ehemaligen großen Rollei-Werk eine Handvoll von Mitarbeitern an Objektiven und Gehäusen schraubte, die einst wirklich für den „Fortschritt der Fotografie“ standen und so nie wieder gebaut werden (können).

Inzwischen wurde alles en bloc verkauft, die Menschen entlassen und die Räume stehen leer.

Die Fotos zeigen die Faszination für das „Kunst-Handwerk“ Objektiv- und Kamerabau: Die Hochachtung für die Menschen, die dies zum Teil über Jahrzehnte vollbrachten, aber auch das Produkt „Rollei 6×6 Kamera“ an sich.

Biografie

Jahrgang 1960, besuchte das Rolleiwerk erstmalig als Jugendlicher in der Zeit des Singapur-Desaster im Jahre 1972 (der Vater seines Freundes war damals technischer Direktor und verlor wie hunderte andere seinen Job) und wurde ab 1994 der letzte Betriebsarzt von Rollei.

Aus der Zeit als Betriebsarzt bei Rollei stammt auch seine Rollei 6003 Ausrüstung, die heute noch gelegentlich genutzt wird – die Bilder entstanden allerdings mit einer Canon D 60.